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Der Aktienmarkt ist keine Einbahnstraße

18.08.2020

Über Vermögensaufbau mit Aktien, "Black Swan" und Risiko spricht Stefan Walde, Leiter Asset Management Hypo Tirol Bank.

trend: Die gängige Einteilung der Risikoklassen bei Fonds lautet solide, ausgewogen und dynamisch. Wie können Anleger herausfinden, welches Risiko für sie passt?
Stefan Walde: Um die persönliche Risikoneigung zu bestimmen, ist es wesentlich, herauszufinden, welche Verlusthöhe man bereit ist, zu akzeptieren. Zur Orientierung können die maximalen Verluste während vergangener Krisen herangezogen werden. Gleichzeitig spielt natürlich der Anlagehorizont eine wichtige Rolle. Je länger, umso besser für die Risikotoleranz.

Welche Ziele sind für einen Vermögensaufbau mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren in den jeweiligen Risikokategorien realistisch?
Eine generelle Aussage zur erwarteten Performance in den jeweiligen Risikoklassen wäre nicht seriös, da die Zusammensetzung einiges an Spielraum zulässt. Bei einer Aktienveranlagung sind auf einem Zeitraum von 20 Jahren sechs bis acht Prozent p. a. möglich.

Lohnt es sich, aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus auch kreditfinanzierten Vermögensaufbau zu betreiben?
Das Niedrigzinsumfeld ist verlockend für eine kreditfinanzierte Veranlagung. Allerdings sind die Aktienmärkte keine Einbahnstraße. Es gibt immer wieder unvorhersehbare Marktereignisse, die man Black Swan nennt. Plötzlich bricht Panik am Markt aus. Gerade weil solche Ereignisse so selten sind, ist das das Gefährliche daran. In dieser Situation kann es zu starken Verlusten am Depot kommen. Dadurch können dann weder die Kreditzinsen noch der Kreditwert abgedeckt werden.

Ab welcher Vermögensgröße sind Investments in Einzelaktien sinnvoll; wann sind Fonds besser?
Sehr wichtig ist es, bei einer Aktienveranlagung auf die Streuung zu achten. Die Theorie zeigt, dass bereits 20 Aktien das Risiko in einem Portfolio deutlich reduzieren. Auch die Transaktionskosten spielen eine wesentliche Rolle. Je niedriger die Transaktionskosten, desto geringer kann die Vermögensgröße sein. Hier bieten Investmentfonds einen großen Vorteil. Der Anleger erhält bereits mit dem Erwerb eines Anteils ein diversifiziertes Portfolio, welches laufend an die Marktgegebenheiten angepasst wird. Ein langer Anlagehorizont kann damit die Ertragschancen erhöhen.

Weitere Informationen: hypotirol.com/sparen-und-anlegen

Fünf Tipps für den Vermögensaufbau

  1. Auch wenn die Wirtschaftsdaten derzeit wenig Wachstum verheißen, sollte man vor Aktien nicht zurückschrecken. Die Börsen nehmen den Aufschwung vorweg.
  2. Fonds, die in bis zu 100 verschiedene Aktien veranlagen, reduzieren durch die breite Streuung höhere Verluste einzelner Titel. Hat man nur wenige Aktien im Depot, kann der Verlust von ein, zwei Werten die Performance stark beeinflussen.
  3. Erfahrene Fondsmanager haben generell einen guten Überblick über die zu erwartenden Entwicklungen an den Börsen.
  4. Um das Risiko zu verringern, sollte man einen möglichst langen Anlagehorizont wählen. So können auch schlechte Börsenphasen ausgeglichen werden.
  5. Aktien bieten derzeit mehr Chancen auf Gewinne. Durch das niedrige Kursniveau haben vor allem Staatsanleihen nur sehr geringe Renditen.

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