DEUTSCHLAND: - WEITERE GEWINNE ERWARTET - Der Dax dürfte am Freitag zunächst an seine Vortagesgewinne anknüpfen. Rund zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex 0,2 Prozent höher auf 15 620 Punkte. Damit würde er es auch zurück über die 21-Tage-Linie bei 15 599 Punkten schaffen, die als Indikator für den kurzfristigen Trend gilt. An der Wall Street liefen die Technologie-Indizes der Nasdaq und nun auch der marktbreite S&P 500 mit neuen Höchstständen voraus. Der US-Präsident Joe Biden konnte im Ringen um billionenschwere Investitionen in die Infrastruktur eine Hürde nehmen, auch wenn trotz eines Deals eine Zustimmung im Kongress nicht gewiss ist. So verkündete Biden eine Einigung mit einer kleinen Gruppe von demokratischen und republikanischen Senatoren auf ein Paket für Investitionen in Straßen, Brücken, Verkehrs- und Energienetze. Positive Nachrichten gab es zudem für Banken: Die US-Notenbank hob angesichts der starken finanziellen Lage der Institute die Einschränkungen von Aktienrückkäufen und Dividenden auf.
USA: - GEWINNE - Die Rekordjagd an der Wall Street ist am Donnerstag in eine neue Runde gegangen. Sowohl die wichtigsten Technologiewerte-Indizes als auch der den breiten Markt abbildende S&P 500 legten zu und erreichten im Handelsverlauf Höchststände. Als Antrieb erwies sich unter anderem, dass US-Präsident Joe Biden im Ringen um billionenschwere Investitionen in die Infrastruktur eine Hürde genommen hatte. "Wir haben eine Vereinbarung getroffen", schrieb Biden auf Twitter nach Gesprächen mit einer Gruppe demokratischer und republikanischer Senatoren. Trotz des Deals ist aber nicht gesagt, dass eine reibungslose Passage im Kongress bevorsteht. Der technologielastige Nasdaq 100 zog um 0,64 Prozent auf 14 365,96 Punkte an. Der umfassendere Nasdaq Composite gewann 0,69 Prozent auf 14 369,71 Punkte. Für den S&P 500 ging es um 0,58 Prozent auf 4266,49 Punkte nach oben. Der Dow Jones Industrial verzeichnete ebenfalls Gewinne, ist aber noch etwas von seiner Anfang Mai erreichten Bestmarke entfernt. Der US-Leitindex stieg am Ende um 0,95 Prozent auf 34 196,82 Punkte.
ASIEN: - GEWINNE - Mit Rückenwind von der Wall Street haben die Börsen Asiens am Freitag zugelegt. Der CSI-300-Index , der die Aktien der 300 größten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, und Hang Seng in Hongkong stiegen zuletzt um mehr als ein Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 zog um 0,7 Prozent an.
Der Euro ist am Freitag im frühen Handel leicht gestiegen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1935 US-Dollar und damit etwas mehr als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1936 Dollar festgesetzt.
Zum Wochenausklang dürften Analysten und Anleger vor allem auf Preisdaten aus den USA achten. Es wird der Inflationsindex PCE erwartet, der von der US-Notenbank Fed als bevorzugtes Inflationsmaß verwendet wird. Der prominentere Indikator CPI war im Mai auf fünf Prozent und damit klar über das Zwei-Prozent-Ziel der Fed gestiegen. Die Notenbank will geldpolitisch jedoch nicht reagieren, da sie den Preisschub als zeitweiliges Phänomen betrachtet.
Die Ölpreise haben sich am Donnerstag im frühen europäischen Handel mit Aufschlägen präsentiert. Gegen 11.05 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 75,62 US-Dollar, was einem Plus von 0,6 Prozent entspricht. Auch Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 73,44 Dollar.
Am gestrigen Mittwoch hatten die Ölpreise bereits neue Höchststände seit Oktober 2018 erreicht. Unterstützung brachten dabei die Lagerbestandsdaten aus den USA. Mit einem Rückgang der Lagerbestände um 7,6 Millionen Barrel sind diese besser ausgefallen als erwartet. Am Markt wird der Rückgang vor allem auf eine höhere Nachfrage zurückgeführt.
Der Commerzbank-Experte Eugen Weinberg rechnet im Hinblick auf die gute Stimmung am Ölmarkt mit weiteren Schritten der OPEC+. "Angesichts der guten Stimmung und der starken Nachfrage dürfte es der OPEC+ nächste Woche leichtfallen, eine weitere Produktionserhöhung zumindest für August anzukündigen", schreibt er in seinem Tagesausblick Rohstoffe. Den aktuell positive Grundtenor sieht er als ausschlaggebend für weiterhin steigende Preise.